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Schopenhauer, der Nationalstolz und die WM

Schopenhauer fand:

"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen."
Parerga und Paralipomena, Aphorismen zur Lebensweisheit, Von dem was einer vorstellt. pp. 360

Dieses Zitat ist mir wieder eingefallen, als ich so manchen Fan oder  Fernsehkommentator gehört habe. Wobei da ja nicht nur möglicherweise ganz harmloser Nationalstolz auftaucht, sondern auch gewöhnlicher Rassismus.

Dazu ein Artikel der Zeit:
Der schmale Grat zwischen Patriotismus und Nationalismus


In Italien kann man nicht nur im Hinblick auf Mario Balotelli ähnliche Probleme erkennen.

Einen guten Einblick über das Faschismus-Problem im italienischen Fußball bietet das folgende Video.